Wildentschlossen – Demonstation der Jäger
Jägerinnen und Jäger demonstrieren gegen neues Jagdgesetz
Rund 1.000 Jägerinnen und Jäger demonstrierten am heutigen Mittwochmorgen in Schwerin wildentschlossen gegen den Entwurf des neuen Landesjagdgesetzes. Inhalte der Forderungen sind insbesondere die Stärkung der Landesjägerschaft M-V und der Hegegemeinschaften. Wir erteilen eine Absage an die unbeschränkte Nachtjagd und machen uns gegen die Beschränkung des Bodenbrüterschutzes stark. Ausgelöst wurde die Demonstration u.a. wegen der strittigen Deckelung von Mindestabschüssen für weitere Schalenwildarten, welche nach heutigem Entwurf zur Ausrottung von z.B. Rotwild in Mecklenburg-Vorpommern führen könnte. Wir begrüßen hingegen die Vereinheitlichung der Mindestpachtdauer für Hoch- und Niederwildreviere.
Wildentschlossen für die Stärkung der Landesjägerschaft
Eine vom Landesjagdverband M-V e.V. abgelehnte Regelung ist die mit der Novelle des Landesjagdgesetzes einhergehende Schwächung der Landesjägerschaft, durch das Entziehen der Einvernehmensregelung bei der Verwendung der Jagdabgabe.
Wildentschlossen für die Stärkung der Hegegemeinschaften
Die Hegegemeinschaft als gesetzliches Organ für die Umsetzung der verantwortungsvollen Wildbewirtschaftung und damit als Gestaltungselement der Landeskultur wird durch die vorliegende Novelle geschwächt.
Wildentschlossen für den Mindestabschuss nur mit Deckelung
Damit die Aufgabe des Gesetzes, einen ausgewogenen, gesunden Wildbestand zu erhalten sich ebenfalls in den Regelungen gleichwertig wiederfindet, bedarf es unbedingt einer Deckelung des Mindestabschusses. Damit fordert die Jägerschaft die Einlösung eines Versprechens von Landwirtschaftsminister Till Backhaus. Gerade dieser Streitpunkt hatte Ende letzten Jahres auch bereits zu einem Führungswechsel an der Spitze der Jägerschaft geführt.
Mindestpachtdauer von 12 Jahren erhalten
Der Landesjagdverband begrüßt die Normierung einer einheitlichen Mindestpachtzeit, die die streitanfällige Differenzierung zwischen Hoch- und Niederwildrevieren aufgibt. Die 12-jährige Mindestpachtdauer sichert auch die Wahrnehmung ausreichender Verantwortung durch die Jagdpächter.
Wildentschlossen gegen unbeschränkte Nachtjagd
Der Landesjagdverband lehnt eine Ausweitung der Nachtjagdgestattung auf Rehwild und Muffelwild ab. Für beide Wildarten ist eine Erweiterung der jagdrechtlichen Bejagungsmöglichkeiten nicht notwendig.
Wildentschlossen gegen Beschränkung des Bodenbrüterschutzes
Im Rahmen von Artenschutzmaßnahmen (Schutzgebietsbejagung zum Erhalt wertvoller Brutvogelarten, Sumpfschildkröte etc.) wollen wir auf Totschlagfallen nicht verzichten. Es gilt den Zweiklassentierschutz zu vermeiden.
Offener Brief an alle Jägerinnen und Jäger
zum Jahreswechsel hat sich unser Landwirtschaftsminister an uns gewandt und zu den Interviews und Demonstrationsaufrufen der vergangenen Tage Stellung genommen. Leider ist sein offener Brief eine mittlerweile polittypische Mischung aus Allgemeinplätzen und Verzerrungen. Zu unserer sachlichen Kritik an der Novelle des Landesjagdgesetzes liefert er kaum substantiierte Ansätze. Wir wollen das nicht im Raum stehen lassen. Den gesamten Wortlaut des Briefes findet ihr hier auf der Seite des Landesjagdverbands M-V.
Bildquellen
- Wildentschlossen: Landesjagdverband M-V