Big Salmon und Yukon
Vom 4. bis 25. September waren Heiko und Grit vom Hegering Ahlbeck in Kanada und haben mit dem Kanu den Big Salmon River und einen Teil des Yukon befahren. Eine wunderbare Erfahrung mit viel unberührter Natur, Angeln, Jagen und gemütlichen Abenden am Lagerfeuer.
Sollte jemand von Euch auch einmal dieses wunderbare Abenteuer erleben wollen, dann könnt Ihr Euch gerne an uns wenden.
Vom Quiet Lake bis zum Big Salmon Lake
Unsere Tour begann auf dem Quiet Lake, hier wurden wir von unserem Vermieter mit dem Kanu und unserem Reisegepäck ca. 150 km von Whitehorse entfernt abgesetzt. Wer hier ins Boot steigt muss unweigerlich durch den Big Samon River und den Yukon bis Carmacks paddeln um wieder in die Zivilisation einzutauchen.
Einerseits befriedigend so völlig sich selbst überlassen zu sein, andererseits aber auch nicht ganz ungefährlich, denn beide Flüsse haben ihre Tücken.
Die Jagd auf Niederwild ist erst ab Anfang September möglich, eine Zeit, zu der die meißten Sommerpaddler schon wieder in ihren warmen und gemütlichen Stuben hocken. Hat man tagsüber noch angenehme 20 – 25 Grad, kann es Nachts im Zelt bei deutlichen Minusgraden schon recht ungemütlich werden.
Der sternenklare und frostige nächtliche Himmel belohnt uns aber mit phantastischen Nordlichtern. Die ersten drei Seen (Quiet Lake, Sandy Lake und Big Salmon Lake), die wir durchpaddeln sind so spiegelblank, dass man sich kaum traut die Stille mit dem Paddel zu durchbrechen.
Unsere Vorräte in den wasser- und bärensicheren Tonnen reichen zur Not für drei Wochen Wildnis. Geplant war aber zu pirschen und zu angeln um am Abend immer ein frisches Stück Fleisch, Fisch oder Geflügel auf dem Grill zu haben. Und das klappt auch ganz prima.
Hier ein Hühnchen, da vier Äschen und wir genießen am abendlichen Lagerfeuer was die Natur uns geschenkt hat. Am fünften Tag erreichen wir den Big Salmon River.
Auf den Spuren der Goldgräber
Gleich zu Beginn des Big Salmon River steht die Hütte eines alten Trappers, die vor vielen Jahren mit Genehmigung der Eingebohrenen von dem Österreicher Franz Six wieder aufgebaut und ein Jahr bewohnt wurde. Diese Hütte hat zwar keine Fenster mehr, aber ein Dach und einen Ofen, deshalb richten wir uns für zwei Tage dort ein.
Wir sind in diesem Jahr nicht die Ersten hier und das Holz ist inzwischen knapp, deshalb müssen wir mit dem Boot flussaufwärts fahren um Heizmaterial für die nächsten zwei Tage herbeizuschaffen.
Durch den dichten Wald ist kein Durchkommen und die Gegend um uns herum ist teilweise sehr sumpfig, es ist also auch leider nicht ans Pirschen zu denken. Macht nichts, der Fluss beliefert uns mit reichlich Fisch.
Sowohl für die Jagd, als auch für das Angeln benötigt man hier eine Lizenz, die wir uns natürlich vorher in Whitehorse besorgt haben.
LogJams, LogPiles, Riffles und Rocks
Das sind die Tücken den Big Salmon River, der sich wie ein Spulwurm zwischen den Pelly Mountains und den hohen Bergen der Big Salmon Range schlängelt. Bis zu 2000 Meter hoch sind die Berge am Flussufer und der Fluss spült unbändig die Uferränder aus und trägt dabei Bäume, Steine und ganze Bergkanten ab.
Die Bäume landen unweigerlich in der nächsten Kurve und stapeln sich dort zu riesen LogJams, die streckenweise unpassierbar werden und den Fluss einfach absperren. Aber weiter geht es irgendwie trotzdem immer, notfalls aussteigen und das Kanu umtragen oder an der Leine durch die engen Stellen führen.
Etwas ungemütlicher wird es, als große Steine hier und da kurz unter der Wasseroberfläche das Wasser zum köcheln bringen, hier ist höchste Aufmerksamkeit, Geschick und schnelles Reaktionsvermögen gefordert um die versteckten Klippen sicher zu umschiffen.
So richtig gefährlich ist das nicht, da das Wasser im gesamten Big Salmon River nicht sehr tief ist, aber wer geht schon gerne mit samt Gepäck baden. Ein nasser Schlafsack ist bei Minusgraden nicht gerade erstrebenswert.
Demnächst schreibe ich hier weiter und stelle auch noch ein paar schöne Bilder ein. Also immer mal wieder reinschauen.
Bildquellen
- Big Salmon River: G. Schönebeck